Kapelle sendet musikalischen Neujahrsgruß
Mehr als 500 Zuhörer lassen sich an zwei Konzerttagen von den Eriskircher Musikern
verzaubern
Eriskirch / sz Traditionell zum Auftakt des neuen Jahres hat die Musikkapelle Eriskirch
am Donnerstag und Freitag im Rahmen ihres Festkonzertes mit einem musikalischen
Blumenstrauß seine zahlreichen Zuhörer erfreut und das neue Jahr klangvoll begrüßt.
Bei der musikalischen Rundreise erlebten die weit mehr als 500 Besucher ein vielseitiges
und unterhaltsames Programm, gespickt mit konzertanter, zünftiger sowie zeitgenössischer
Blasmusik.
Mit beschwingt leichten Melodien, voluminösen Märschen aber auch klassischen Genüssen
und einem Evergreen-Medley samt filmischer Musik, konnten die über 45 Musikanten unter
der souveränen Leitung von Fabian Koch auf ganzer Linie überzeugen.
Mit der Ouvertüre, „Valhalla“ von James L. Hosay entführte das Ensemble sein Publikum in
die nordische Mythologie, Wagners Takte aus dem „Ritt der Walküren“ waren ebenso zu
vernehmen, wie die tragende, schwer und doch wieder sanft daher rauschende Szenerie
mit klanggewaltigem, heroischem Finale. Das bunte Treiben der K+K-Monarchie bespielten
die Bläser in der „Schönbrunner Suite“ (Siegmund Andraschek) zu Wien in drei Sätzen, die
nach dem Präludium einen atemberaubenden Blick im Dreivierteltakt auf die Gloriette –
ein Gebäude im Garten des Palastes – gewährten, um schließlich im Jagdschloss Schönbrunn
gemeinsam mit Pauken und Trompeten zum großen Halali zu blasen.
Durch die Register faszinierten die Musiker mit einem Klangfeuerwerk, bei dem der brillante
Klang der Blechbläser über dem strahlenden Spiel der Holzbläser ertönte. Die klare Intonation
mit ihrer exakten Feinabstimmung in Lautstärke und Klangfarbe entführte das Auditorium
bereits nach wenigen Minuten in einen Rausch epochaler Klangwelten. „Wir haben
trotz allem für die zweite Hälfte des Konzerts noch Luft nach oben“, meinte Alexander Lehmann,
Klarinettist und Vorstandsmitglied, in bescheidener Manier, nachdem „The Saint And
The City“ (Jacob de Haan) vom bösen Drachen erzählte, der mit einer Reihe von bedrohlichen und heraufbeschwörenden Akkorden gerichtet werden sollte. „Valdres“, ein norwegischer Marsch von Johannes Hanssen, basierte eindringlich auf der Signalfanfare des norwegischen
Valdres-Bataillons und ließ den darauffolgenden Zigeunertanz der „Puszta“ mittels
Lebensfreude, Geselligkeit und traditioneller ungarischer Tracht im langsamen Schreittanz
der Palotás ebenso wiederaufleben, wie im feurigen Czardas mit seinen häufigen Tempiwechseln.
Ob der groteske Marsch Don Quixotes „Oh no“ (Jeffrey Agrell) oder auch Höhepunkte aus
dem Soundtrack „Der König der Löwen“: Die klassische Vielfalt des Blasmusikorchesters
zeigte sich nicht nur im fortlaufenden Beifall. „Die Eriskircher Musiker waren einfach wunderbar.
Ein kurzweiliges, anspruchsvolles und unterhaltsames Konzert, das ich nur genießen
konnte“, schwärmte ein beeindruckter Bundestagsabgeordneter Lothar Riebsamen.
Gleich drei solistisch geprägte Titel sorgten schließlich für den Höhepunkt des Abends.
„Mit vier Werken für Klarinette, Trompete, Tenorhorn und Posaune sowie zwölf Solisten
möchten wir Ihnen die vielen Stilrichtungen vorstellen, die mit Soloinstrumenten möglich
sind. Lassen Sie sich verzaubern“, kündigte Moderator Edmund Schraff charmant an, bevor
das Evergreen-Medley nicht wenige im Rund der Wilhelm-Schussen-Halle in Erinnerungen
schwelgen ließen. Am Ende schenkten die Protagonisten nicht zuletzt dank des langanhaltenden
Beifalls zwei Zugaben und bedankten sich bei allen, die vor und hinter den Kulissen
die Musikkapelle während des Jahres so vorbildlich unterstützten.
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Neujahrsgruss-_arid,10593982_toid,308.html
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